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Objekt-Erkennung mit künstlicher Intelligenz

Objekt-Erkennung ist ein Anwendungsfall von Künstlicher Intelligenz.

Die KI-Objekt-Erkennung ist die automatische Erkennung und Klassifizierung von Objekten in Bildern oder Videos. Diese Technologie hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und ist in verschiedenen Bereichen erfolgreich im Einsatz.

Die KI erkennt das Gesicht von Gunnar Heimann
Abbildung 1: Die KI erkennt das Gesicht von Gunnar Heimann

Anwendungsbereiche

Die KI-Objekt-Erkennung wird schon in vielen Bereichen erfolgreich eingesetzt.

Automobilindustrie

In der Automobilindustrie wird die KI-Objekterkennung zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und zur Entwicklung autonomer Fahrzeuge eingesetzt.

  • Verkehrszeichenerkennung: Die KI-Objekterkennung ermöglicht Fahrzeugen, Verkehrszeichen wie Stoppschilder, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Vorfahrtszeichen zu erkennen und entsprechend zu reagieren.
  • Fußgängererkennung: Durch die Erkennung von Fußgängern können Fahrzeuge ihre Fahrgeschwindigkeit anpassen und rechtzeitig bremsen, um Kollisionen zu vermeiden.
  • Fahrzeugerkennung: Die Objekterkennung hilft auch bei der Identifizierung anderer Fahrzeuge auf der Straße, was wichtig ist, um sicherheitsrelevante Situationen zu erkennen, z.B. wenn ein Fahrzeug den Fahrstreifen wechselt.

Medizintechnik

In der Medizintechnik kann die Objekterkennung mit KI bei der Analyse von medizinischen Bildern, Aufzeichnungen und Scans unterstützen:

  • Tumorerkennung: KI-Objekterkennung kann helfen, Tumore in MRT-Scans oder CT-Bildern zu identifizieren und Ärzte bei der Diagnose und Behandlungsplanung unterstützen.
  • Läsionserkennung: Bei der Hautkrebsvorsorge kann die Objekterkennung verdächtige Läsionen identifizieren, die eine weitergehende Untersuchung erfordern.
  • Organsegmentierung: Die Objekterkennung kann bei der Segmentierung von Organen in medizinischen Bildern helfen, um präzise Messungen und Analysen durchführen zu können.
  • EKG-Auswertung: Die KI-Objekterkennung kann helfen Auffälligkeiten in EKGs zu erkennen und oft auch schon das darunterliegende Krankheitsbild zu identifizieren.

Automatisierung und Robotik

Sehr erfolgreich wird die KI-Objekt-Erkennung zur Automatisierung eingesetzt:

  • Montage und Qualitätskontrolle: Objekterkennung kann bei der Montage von Produkten helfen, indem sie erkennt, ob Teile beispielsweise richtig platziert oder fehlerhaft sind.
  • Objekterkennung und Greifen: KI ermöglicht es Robotern, Objekte in ihrer Umgebung zu erkennen und sie präzise zu greifen und zu manipulieren.
  • Navigation und Umgebungserkennung: Roboter können ihre Umgebung mithilfe der Objekterkennung verstehen und Hindernisse erkennen, um sicher zu navigieren.

Einzelhandel und E-Commerce

Auch das Einkaufserlebnis im Einzelhandel und E-Commerce kann mit KI-Objekt-Erkennung verbessert werden:

  • Produkterkennung: KI-Objekterkennung kann helfen, Produkte in Regalen zu erkennen und automatisch den Bestand zu überprüfen.
  • Gesichtserkennung: Die Identifizierung von Kunden durch Gesichtserkennung ermöglicht personalisierte Empfehlungen und ein verbessertes Einkaufserlebnis.
  • Betrugserkennung: Die Objekterkennung kann dazu beitragen, betrügerische Transaktionen oder gefälschte Produkte zu identifizieren und zu verhindern.

Sicherheitstechnik

Bei der Überwachung verschiedener Umgebungen wird ebenfalls bereits erfolgreich KI-Objekterkennung eingesetzt:

  • Eindringlingserkennung: KI-Objekterkennung kann helfen, verdächtige Personen oder Objekte in Überwachungsvideos zu erkennen und Sicherheitspersonal zu benachrichtigen.
  • Diebstahlerkennung: Durch die Überwachung von Objekten in Echtzeit, können gestohlene Gegenstände erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.
  • Verhaltensanalyse: Die Objekterkennung kann auch verwendet werden, um ungewöhnliches Verhalten zu erkennen, z.B. Personen, die sich in einer Sicherheitszone verdächtig verhalten.

KI-Software zur Erkennung von Objekten entwickeln

Bestehendes nutzen

Die Entwicklung einer KI zur Erkennung von Objekten ist eine sehr zeitaufwendige Angelegenheit. In aller Regel können sich derartige Entwicklungen nur große Unternehmen oder Universitäten leisten.

Beliebt ist auch das Model sich die KI im Rahmen eines Forschungsprojektes an einer Universität entwickeln zu lassen. Was natürlich zur Folge hat, dass die so entwickelte KI öffentlich zugänglich ist.

Der Normallfall besteht deshalb häufig daraus auf bereits bestehende Datenmodelle zurückzugreifen und diese dann für den jeweiligen Bedarf anzupassen oder zusammenzustellen.

Was mit "zusammenzustellen" gemeint ist? Man teilt die einzelnen Aufgaben auf. Sollen zum Beispiel die Kennzeichen von Autos ermittelt werden, kann die erste KI die Autoschilder aus den jeweiligen Bildern herausfinden. Die zweite KI wertet im nächstenSchritt dann die jeweiligen Kfz-Kennzeichen aus.

KI-Systeme zusammenstellen
Abbildung 2: KI-Systeme zusammenstellen

Neuentwicklung

Schritt 1: Datenbeschaffung

Der erste Schritt besteht darin, qualitativ hochwertige Trainingsdaten zu beschaffen, um das Objekterkennungsmodell zu trainieren. Dies kann auf verschiedene Arten erfolgen:

  • Manuelle Annotation: Bilder oder Videos werden manuell von Annotatoren analysiert und mit Etiketten versehen, um die Positionen und Kategorien der zu erkennenden Objekte zu kennzeichnen.
  • Vorhandene Datensätze: Es können bereits vorhandene annotierte Datensätze genutzt werden, die öffentlich verfügbar sind oder von Dritten bereitgestellt werden.
  • Crowdsourcing: Die Annotation kann auch an eine Crowd von Arbeitern ausgelagert werden, die die Daten entsprechend den vorgegebenen Richtlinien annotieren.

Schritt 2: Datenvorverarbeitung

Nach der Beschaffung der Trainingsdaten ist es wichtig, sie für das Training des Objekterkennungsmodells vorzubereiten. Dies beinhaltet folgende Schritte:

  • Datenauswahl: Es kann notwendig sein, unerwünschte Daten zu entfernen oder eine ausgewogene Verteilung der Kategorien sicherzustellen.
  • Datenbereinigung: Es werden eventuell Artefakte oder Rauschen aus den Daten entfernt, um die Qualität und Zuverlässigkeit des Modells zu verbessern.
  • Datenaugmentation: Durch das Hinzufügen von künstlichen Variationen zu den Trainingsdaten kann die Robustheit des Modells verbessert werden, z.B. durch Skalierung, Rotation oder Helligkeitsanpassung.

Schritt 3: Modellarchitektur und Training

Die Wahl der richtigen Modellarchitektur und das Training des Modells sind entscheidend für die Leistung der Objekterkennung. Hier sind einige wichtige Schritte:

  • Modellwahl: Es gibt verschiedene vortrainierte Modelle wie YOLO, Faster R-CNN oder SSD, die als Ausgangspunkt verwendet werden können. Die Wahl des Modells hängt von den Anforderungen des Anwendungsfalls ab.
  • Transfer Learning: Vortrainierte Modelle können auf den eigenen Datensatz feinabgestimmt werden, um die Effizienz und Genauigkeit der Objekterkennung zu verbessern.
  • Training und Validierung: Das Modell wird mit den vorverarbeiteten Trainingsdaten trainiert und auf einem Validierungsdatensatz evaluiert, um die Modellleistung zu überprüfen und Überanpassung zu vermeiden.
  • Hyperparameter-Optimierung: Es werden verschiedene Hyperparameter wie Lernrate, Batchgröße und Optimierungsalgorithmen optimiert, um die Konvergenz des Modells und die Leistung zu verbessern.

Schritt 4: Evaluierung und Optimierung

Nach dem Training des Modells ist es wichtig, seine Leistung zu evaluieren und bei Bedarf Optimierungen vorzunehmen:

  • Objekterkennungsgenauigkeit: Die Genauigkeit des Modells wird anhand von Evaluierungsmetriken wie Präzision, Recall und F1-Score bewertet.
  • Fehleranalyse: Eine Fehleranalyse ermöglicht es, die Schwachstellen des Modells zu identifizieren und gezielte Verbesserungen vorzunehmen, z.B. durch die Bereitstellung zusätzlicher Trainingsdaten für schwierige Fälle.
  • Optimierung der Inferenzgeschwindigkeit: Bei Echtzeitanwendungen ist es wichtig, dass das Modell schnell genug arbeitet. Optimierungen wie Modellquantisierung oder Hardwarebeschleunigung können die Inferenzgeschwindigkeit verbessern.

Schritt 5: Bereitstellung und Aktualisierung

Sobald das Modell erfolgreich entwickelt und optimiert wurde, kann es in die Produktionsumgebung integriert werden. Hier sind einige wichtige Aspekte:

  • Deployment: Das Modell wird in die Software oder das System integriert, um die Objekterkennungsfunktion bereitzustellen.
  • Monitoring: Es ist wichtig, das Modell kontinuierlich zu überwachen, um sicherzustellen, dass es in der Produktionsumgebung ordnungsgemäß funktioniert und die gewünschte Leistung erbringt.
  • Aktualisierung: Je nach Bedarf können Modelle regelmäßig aktualisiert werden, um neue Daten einzubeziehen, die Leistung zu verbessern oder auf veränderte Anforderungen zu reagieren.

Erfolgsfaktoren bei der KI-Objekterkennung

Die erfolgreiche Umsetzung von KI-Objekterkennung erfordert die Berücksichtigung bestimmter Faktoren, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Hier sind einige Erfolgsfaktoren, die beachtet werden sollten:

Erfolgsfaktor 1: Qualitativ hochwertige Trainingsdaten

Die Qualität der Trainingsdaten ist von entscheidender Bedeutung für die Leistung des Objekterkennungsmodells. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Daten ausreichend und repräsentativ sind, um eine genaue Erkennung verschiedener Objekte zu ermöglichen. Eine sorgfältige Annotation und Vorverarbeitung der Daten können ebenfalls dazu beitragen, die Qualität der Trainingsdaten zu verbessern.

Erfolgsfaktor 2: Ausreichende Datenvielfalt

Um ein robustes Objekterkennungsmodell zu entwickeln, sollten die Trainingsdaten eine ausreichende Vielfalt an Objekten, Hintergründen, Beleuchtungsbedingungen und Ansichten enthalten. Dies hilft dem Modell, verschiedene Variationen der Objekte zu erkennen und in unterschiedlichen Szenarien gut zu funktionieren.

Erfolgsfaktor 3: Modellarchitektur und Hyperparameter

Die Auswahl der geeigneten Modellarchitektur und die Optimierung der Hyperparameter sind entscheidend für die Leistung der Objekterkennung. Es ist wichtig, verschiedene Modelle zu evaluieren und Hyperparameter zu optimieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Dies kann durch systematisches Experimentieren und den Einsatz von Techniken wie z.B. der Kreuzvalidierung erreicht werden.

Erfolgsfaktor 4: Kontinuierliches Modelltraining und Aktualisierung

Die Objekterkennung mit KI ist ein iterativer Prozess. Es ist wichtig, das Modell kontinuierlich zu trainieren und zu verbessern, indem regelmäßig neue Daten eingeführt werden. Das Modell sollte auch regelmäßig überwacht werden, um seine Leistung zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, um auf sich ändernde Anforderungen oder neue Objekte reagieren zu können.

Erfolgsfaktor 5: Evaluierung und Fehleranalyse

Die regelmäßige Evaluierung der Leistung des Objekterkennungsmodells ist wichtig, um seine Genauigkeit und Robustheit zu überprüfen. Es ist auch entscheidend, eine Fehleranalyse durchzuführen, um die häufigsten Fehlerquellen zu identifizieren und Verbesserungen vorzunehmen. Dies kann durch die Überprüfung von Fehlern bei der Objekterkennung und die Analyse von Fehlklassifizierungen erreicht werden.

Best Practices für KI-Objekterkennung

Best Practices 1: Auswahl des richtigen Modells

Es gibt eine Vielzahl von Modellen für die Objekterkennung, die unterschiedlichen Stärken und Schwächen aufweisen. Es ist wichtig, das Modell auszuwählen, das am besten zu den spezifischen Anforderungen des Anwendungsfalls passt. Faktoren wie Genauigkeit, Inferenzgeschwindigkeit und Ressourcenanforderungen sollten berücksichtigt werden.

Best Practices 2: Datenannotation und Qualitätssicherung

Die Datenannotation ist ein kritischer Schritt bei der Entwicklung von KI-Objekterkennungssystemen. Es ist wichtig, eine klare und einheitliche Annotation zu gewährleisten, um genaue und zuverlässige Trainingsdaten zu erhalten. Die Qualitätssicherung der annotierten Daten sollte ebenfalls durchgeführt werden, um Fehler oder Inkonsistenzen zu identifizieren und zu beheben.

Best Practices 3: Datenaugmentation

Durch die Anwendung von Datenaugmentationstechniken kann die Menge und Vielfalt der Trainingsdaten erhöht werden, ohne zusätzliche Annotierung zu erfordern. Techniken wie Bildrotation, Skalierung, Spiegelung oder Hinzufügen von Rauschen können das Modell robuster machen und seine Fähigkeit verbessern, verschiedene Variationen der Objekte zu erkennen.

Best Practices 4: Überwachung und Aktualisierung

Nach der Bereitstellung des KI-Objekterkennungssystems ist eine kontinuierliche Überwachung der Modellleistung erforderlich. Dies umfasst die Überwachung von Metriken wie Präzision, Recall und F1-Score sowie die Überprüfung von Fehlklassifizierungen. Bei Bedarf sollten regelmäßige Aktualisierungen des Modells durchgeführt werden, um seine Leistung zu verbessern und auf neue Anforderungen zu reagieren.

Best Practices 5: Skalierbarkeit und Effizienz

Bei der Entwicklung von KI-Objekterkennungssystemen sollten Skalierbarkeit und Effizienz berücksichtigt werden. Das Modell sollte in der Lage sein, in Echtzeit zu arbeiten und eine hohe Leistung auch bei großen Datenmengen zu bieten. Die Auswahl geeigneter Hardwarelösungen und Optimierungen wie Modellquantisierung können zur Verbesserung der Skalierbarkeit und Effizienz beitragen.

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7. Mai 2024, Manching

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